Lokaler Kunsthandwerker geht nach Facebook-Post seiner Enkelin durchs Netz
Geschrieben von Verena Amsler - Leitende Redakteurin bei Kunstblatt Bern
Veröffentlicht: Mai 21, 2025 - Aktualisiert: vor 2 Stunden
Lena Bellaco hat nie nach Ruhm gestrebt. Über 35 Jahre lang stellte sie in einem bescheidenen Atelier hinter ihrem Haus in Bern, Schweiz, im Stillen Schmuck von Hand her. Keine Website. Kein Schaufenster. Keine sozialen Medien. Nur eine Kunsthandwerkerin, eine lebenslange Hingabe und eine Menge Liebe.
Aber es war ihre Enkelin Liselotte, die alles veränderte.

Letzten Monat postete Liselotte eine herzergreifende Nachricht über ihre Grossmutter auf Facebook. Lena hatte gerade ihren Ruhestand angekündigt - ihre Hände funktionierten nicht mehr so wie früher. Liselotte wollte die Welt wissen lassen, was für eine Frau Lena war. Die Art von Frau, die jede Halskette mit Bedeutung und jeden Verschluss mit Sorgfalt nähte.
“Sie ist zu bescheiden, um ihre Arbeit zu präsentieren," schrieb Liselotte. "Also tue ich es für sie.”
Der Beitrag explodierte über Nacht. 13.000 Reaktionen. 1.300 Mal geteilt. Hunderte von Kommentaren von Menschen, die von Lenas Geschichte berührt sind - und die ihr letztes Kapitel unterstützen wollen.

Mit nur sechs Jahren lernte Liselotte unter Lenas sanfter Anleitung, ihre ersten Perlen aufzufädeln - ein stilles Vermächtnis, das sie für immer geprägt hat. (Foto: Kunstblatt Bern)
Liselottes Liebe zu ihrer Grossmutter geht tiefer als der Beitrag, der im Internet veröffentlicht wurde. Sie wuchs in Lenas Atelier auf - auf einem hohen Hocker sitzend, die Beine baumelnd, fädelte sie im Alter von sechs Jahren ihre ersten Perlen. Lena gab nicht nur ihre Fähigkeiten weiter - sie gab auch ihr Herz weiter. Liselotte sagt, dass die Momente, die sie an diesem Tisch teilten, ihre gesamte Sicht auf die Welt geprägt haben.
“Sie hat mir beigebracht, wie man Schmuck herstellt, ja - aber mehr noch, sie hat mir beigebracht, wie man sich kümmert.”

Jedes Stück beginnt hier - von Hand gezeichnet, mit Absicht gefertigt und mit der Sorgfalt vollendet, die nur ein lebenslanger Handwerker geben kann. (Foto: Kunstblatt Bern)
Lena hätte nie erwartet, dass sie ihre letzten Werke verkaufen würde. Aber als sie die Reaktionen auf Liselottes Beitrag sah, war sie zu Tränen gerührt. Mit Liselottes Hilfe stimmte sie zu, ihre letzte Sammlung zu öffnen - eine einmalige Veröffentlichung ihres Lebenswerks.
Jedes Stück wird so hergestellt, wie sie es gelernt hat - langsam, von Hand und mit Liebe. Keine Abkürzungen. Keine Massenproduktion. Nur zeitloses Design und aufrichtiges Handwerk.
“Jedes Mal, wenn ich eine ihrer Halsketten trage, habe ich das Gefühl, ein Stück von ihr mit mir zu tragen," Liselotte sagte uns. "Jetzt können auch andere das spüren.”

Im sanften Licht ihres Ateliers formt Lena ihre vielleicht letzte Halskette - ein Stück ihrer Geschichte, bereit, weitergegeben zu werden. (Foto: Kunstblatt Bern)
Lena hat jahrzehntelang im Stillen im Hintergrund gearbeitet. Dank einer liebevollen Enkelin und eines einzigen Facebook-Posts erreicht ihre Geschichte - und ihr Schmuck - nun die Herzen im ganzen Land.
Liselotte sagt, dass ihre Grossmutter es immer noch nicht ganz glauben kann.
“Sie glaubt, niemand würde ihre Arbeit wollen. Ich sage ihr: ‚Sie wollen nicht nur den Schmuck, sie wollen die Liebe, die damit verbunden ist.‘

Jede Bestellung wird als Geschenk verpackt, so wie Lena es auch für einen Nachbarn getan hätte - mit Liebe, Geschichte und einer handschriftlichen Notiz. (Foto: Kunstblatt Bern)
Lenas letzte Kollektion ist jetzt erhältlich, aber nur solange der Vorrat reicht. Jedes Stück ist handgefertigt, als Geschenk verpackt und wird mit einer handgeschriebenen Danksagung geliefert.
Manche sind einmalig. Alle sind unersetzlich.
“Eine Abschiedskollektion wie keine andere - handgefertigt von der Skizze bis zur Fertigstellung und mit Liebe signiert.” — Kunstblatt Bern

Liselotte und Lena heute - zwei Generationen, eine Geschichte und ein Vermächtnis der Liebe, das sie mit Stolz in die Welt tragen. (Foto: Kunstblatt Bern)
Was als Tribut einer Enkelin begann, hat sich zu etwas viel Grösserem entwickelt - zu einer Feier des Vermächtnisses, der Liebe und des handgemachten Zaubers, der immer noch viral gehen kann.
Ausgewählt
Ausgewählt